Pflegebett mit Aufstehhilfe: Vorteile, Zuschüsse und Möglichkeiten im Bereich der Pflege

Paul Nemetz
9 Minuten
Lesezeit
Zuletzt aktualisiert:
28.11.2024
Ein Mann liegt in einem Pflegebett und eine Pflegerin hält seine Hand und seinen Kopf
Inhaltsverzeichnis
  1. TEST

Menschen werden in der westlichen Welt immer älter. Chronische Beschwerden, schwere Erkrankungen oder eine altersbedingte Pflegebedürftigkeit sind im hohen Alter daher keine Seltenheit. Trotzdem möchten die meisten Pflegebedürftigen möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden verweilen. Auch die Angehörigen wollen im Alter für ihre Lieben da sein und sie so gut es geht umsorgen.

Um Ihnen und den Pflegekräften die Pflege zu erleichtern oder überhaupt erst möglich zu machen, gibt es diverse Pflegehilfsmittel. Ein Pflegebett mit Aufstehhilfe gehört dazu. Welche Erleichterung ein Bett wie dieses mit sich bringt, welchen Komfort es pflegebedürftigen Mitmenschen bietet, ob es Zuschüsse von der Kranken- oder Pflegekasse gibt und weitere hilfreiche Informationen, die für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen wichtig sind, offenbart der folgende Artikel.

Welche Bedeutung hat ein Pflegebett in der Pflege?

Unter einem Pflegebett versteht man ein Bett, das an die bestimmten Bedürfnisse von erkrankten oder pflegebedürftigen Menschen angepasst ist. Mithilfe einer motorisch angetriebenen Vorrichtung kann der Neigungswinkel der Kopf- oder Liegefläche flexibel verstellt werden. Somit wird die Pflege eines in seiner Mobilität eingeschränkten Menschen deutlich erleichtert. Pflegebetten können nach Bedarf ebenfalls durch Pflegehilfsmittel erweitert werden.

Für die Bedürfnisse der meisten Pflegefälle ist ein Standard-Pflegebett, das auf Rollen steht, ausreichend. Um seinen Lieben einen besseren Komfort bieten zu können und im gleichen Atemzug ihre Selbstständigkeit zu fördern, sollten Sie es nicht versäumen, einen Blick auf ein weiteres Modell zu werfen, dass über mehr Funktionen verfügt als einzig und allein über eine Höhenverstellung im Kopf- und Liegebereich. Die Rede ist von einem Pflegebett mit Aufstehhilfe, das hilfsbedürftigen Mitmenschen und Pflegenden den Alltag in hohem Maße erleichtert.

Was versteht man unter einem Pflegebett mit Aufstehhilfe?

Pflegebetten mit Sitz- und Aufstehhilfe glänzen mit Zusatzfunktionen, die es dem Nutzer mithilfe einer Fernbedienung erlauben, die Liegefläche ihres Pflegebettes auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Folgende Aktivitäten werden beim Rotobed Free zusätzlich unterstützt:

  • Aktive sowie passive Mobilisierung.
  • Eigenständiges Hinlegen und Aufstehen.
  • Unterstützendes Aufrichten und Hinsetzen.
  • Schrittweise Rehabilitation ohne Schmerzen.
  • Unterstützung in der tagtäglichen Pflege.
  • Körperliche Entlastung für Pflegepersonen.
  • Erhaltung sowie Steigerung der Vitalfunktionen.
Gut zu wissen: Das Aufstehbett Rotobed Free gibt es in Standardgrößen. Für Patienten, die nicht der körperlichen Norm entsprechen, bieten einige Anbieter den Service an, das neue Bett inklusive Liegefläche und Matratze an die Körpermaße des Nutzers anzupassen.

Welche Vorteile bieten Pflegebetten mit Aufstehhilfe?

Im direkten Vergleich mit einem Standard-Pflegebett bietet das Rotobed Free dem Patienten einen größeren Komfort sowie eine Vielzahl von Funktionen, die es hilfsbedürftigen Menschen ermöglichen, ihre Mobilität mithilfe des Pflegebetts langsam zu steigern.

Ein weiterer Vorteil: Das intelligente Gedächtnis des Pflegebettes mit Aufstehfunktion. Es wird bei der Lieferung auf die Bedürfnisse des Nutzers angepasst und dementsprechend programmiert. Somit wird garantiert, dass sich der Nutzer in jeder Position wohlfühlt. Egal, ob liegend, in Sitzposition oder beim Aufstehen: Körperlich eingeschränkte Mitmenschen können im Bett auf Knopfdruck ihre Wohlfühlposition einnehmen und werden räumlich in keiner Weise eingeschränkt. Auch Pflegende profitieren von den diversen Hilfsmöglichkeiten, die Aufstehbetten wie diese zu bieten haben. Folgende Vorteile fallen besonders ins Gewicht:

Mehr Selbstständigkeit für hilfsbedürftige Menschen

Durch das Bett mit Sitz- und Aufstehhilfe entscheidet der Patient, ob er liegen, sitzen oder aufstehen will. Möchte er beispielsweise ein Gespräch führen, kann er durch eine einfache Bedienungsweise nach Belieben eine Sitzposition einnehmen, sich seinem Gegenüber zuwenden und bequem, wie in einem Sessel kommunizieren. Der Vorteil: Mitmenschen, die für einen längeren Zeitraum ans Bett gebunden sind, fühlen sich weniger ausgegrenzt und werden nicht ständig an ihren Krankheitszustand erinnert.

Mehr Lebensqualität für den Patienten

Die praktische Aufstehfunktion des Bettes erleichtert es dem Nutzer, ohne körperliche Anstrengungen in eine sitzende oder stehende Position zu gelangen. Der Vorteil: Schmerzende Gelenke werden beim Aufstehen nicht zusätzlich strapaziert und Gelenkentzündungen verhindert. Zudem wird die Eigenständigkeit der Patienten gefordert. Betroffene, die aufgrund körperlicher Einschränkungen Probleme haben, das Bett zu verlassen, aber ohne Hilfe einer Pflegeperson von A nach B gelangen können, garantiert die Aufstehhilfe mehr Selbstständigkeit. Kleine Dinge wie unter anderem der Gang zur Toilette sind wieder möglich.

Gesundheitliche und physische Erleichterung durch Eigenmobilisierung

Menschen, die aufgrund eines Unfalls oder altersbedingter Bettlägerigkeit eine längere Zeit oder den größten Teil ihres Lebens im Bett verbringen müssen, klagen oftmals über Schmerzen am gesamten Körper und in den Gelenken. Besonders die Gefahr eines Dekubitus, der äußerst schmerzhaft und unangenehm ist, ist in Situationen wie diesen keine Seltenheit. Ein Drehbett mit Aufstehhilfe erleichtert es Patienten, sich selbstständig zu positionieren und minimiert Zusatzerkrankungen wie diese um ein Vielfaches.

Auch das Herz-Kreislauf-System und die Lunge profitieren von den unterschiedlichen Liege- und Sitzpositionen. Der Blutkreislauf wird gestärkt, das Blut kann besser fließen und kranke Menschen können befreiter atmen. Ein positiver Zusatzeffekt, der auf keinen Fall in Vergessenheit geraten sollte, ist die psychische Erleichterung, die ein Bett mit Aufstehhilfe mit sich bringt. Pflegebedürftige Personen behalten in gewissem Grade ihre Selbstständigkeit. Ein Faktor, der für die Seele erkrankter Mitmenschen sehr wichtig ist und die Heilung beschleunigt sowie den pflegebedingten Zustand erträglicher macht.

Körperliche Erleichterung für Pflegepersonen

Mithilfe der unterschiedlichen Funktionen wie unter anderem der Drehfunktion oder Aufstehhilfe, wird die Arbeit von Pflegenden auf eine perfekte Art und Weise vereinfacht. Kräftezehrende Pflegeabläufe wie das Umlegen des Patienten von einer Seite auf die andere oder das Aufrichten des Oberkörpers bedeuten auf Dauer eine hohe körperliche Anstrengung für Pflegepersonen, die besonders auf den Rücken geht. Ein Pflegebett mit Aufstehhilfe sorgt für Abhilfe und erleichtert die Pflege auf höchstem Niveau.

Individuelle Höhenverstellung

Für Menschen, die Schwierigkeiten in ihrer Mobilität haben und auf eine Gehhilfe oder einen Rollstuhl angewiesen sind, ist die richtige Höhe eines Bettes essenziell. Ein Pflegebett mit Aufstehhilfe verfügt über eine Einstiegshöhe von 32 Zentimetern und kann den Ansprüchen entsprechend individuell eingestellt werden. Somit gelingt es auch Menschen, die im Rollstuhl sitzen, ohne große Anstrengungen das Bett zu verlassen und vom Rollstuhl zurück ins Bett zu gelangen. Die Sturzgefahr wird hiermit auf ein Minimum reduziert.

Länger in den eigenen vier Wänden leben

Für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen ist es wichtig, dass ein Verbleiben im eigenen Zuhause so lange wie es geht, möglich ist. Durch Inanspruchnahme von notwendigen Hilfsmitteln wie einem Pflegebett kann der Umzug in ein Heim auch bei Mitmenschen, die stark pflegebedürftig sind, verzögert werden oder sogar außer Frage stehen.

Die Optik

Möbel vermitteln Wohnlichkeit. Gewöhnliche Pflegebetten beeinträchtigen das Gefühl der Gemütlichkeit und versprühen mit ihrem Dasein einen Hauch von Krankenhausatmosphäre. Sie erinnern den Nutzer jede Minute an seine Krankheit und die damit verbundene Bettlägerigkeit. Dies muss nicht sein! Moderne Pflegebetten mit Aufstehhilfe fügen sich perfekt in das Ambiente Ihrer eigenen vier Wände ein und erleichtern das Leben von hilfsbedürftigen Mitmenschen und das ihrer Angehörigen.

Wer profitiert von einem Pflegebett mit Aufstehhilfe inklusive Drehfunktion?

Nicht nur für bettlägerige Patienten, die rund um die Uhr auf Pflege angewiesen sind und ihre Angehörigen ist das Pflegebett mit Aufstehhilfe und integrierter Drehfunktion eine Erleichterung. Auch Menschen, die gut zu Fuß sind, jedoch aufgrund körperlicher Einschränkungen Probleme haben, ins Bett zu steigen, aufzustehen oder ihre liegende Position zu wechseln und sich von einer Seite auf die andere Seite zu drehen, profitieren vom Aufstehbett. Patienten mit folgenden Krankheiten erfahren durch das Pflegebett mit vollautomatischer Drehung und Aufsteh-Funktion eine perfekte Hilfe im Alltag:

  • Rheumatischen Erkrankungen
  • Parkinson
  • Schlaganfall
  • Multiple Sklerose
  • Lungenerkrankungen
  • Lymphödeme
  • Querschnittslähmungen
  • Muskelerkrankungen
  • Osteoporose
  • Herzerkrankungen
  • Demenz
  • Arthrose

Welches Zubehör gibt es für ein Pflegebett mit Aufstehhilfe?

Hilfsmittel für ein Drehbett mit Aufstehhilfe gibt es für viele Bedürfnisse. Neben Annehmlichkeiten wie die Verstellung der Liegefläche und die individuelle Höheneinstellung der Matratze stehen im Bereich der Pflege eine Vielzahl von Artikel zur Auswahl:

  • Bettverlängerungen
  • Bettverkürzungen
  • Bettgalgen
  • Seitengitter
  • Aufrichthilfen
  • Fixiersysteme
  • Seitenpolster
  • Matratzen

Was kostet ein Drehbett mit Aufstehhilfe neu oder gebraucht?

Abhängig vom Anbieter und der Ausstattung müssen Sie bei einem Drehbett mit Aufstehfunktion wie dem Pflegebett Rotobed Free mit Kosten zwischen 7.000 und 9.000 Euro rechnen. Einfache Pflegebetten sind bereits zwischen 600 und 1.400 Euro erhältlich. Die Lieferzeit beträgt bei einem neuen Bett, das eigenständig finanziert wird, circa eine Woche.

Menschen, für die eine Investition in dieser Höhe nicht möglich ist, können ihr Aufstehbett ebenfalls gebraucht erwerben. Diverse Onlineportale werben mit Aufstehbetten unter 1.000 Euro.

Unser Tipp: Entscheiden Sie sich für ein gebrauchtes Exemplar, ist es immer ratsam, sich das Pflegebett aus der Nähe anzuschauen und sämtliche Funktionen zu testen. Achtung: Denken Sie über eine Miete nach, dann raten wir Ihnen davon ab, da eine Lösung wie diese für die Langzeitpflege mit hohen Kosten verbunden ist.

Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?

Im Hilfsmittelregister der gesetzlichen Krankenversicherung sind Pflegebetten oder Aufstehbetten als notwendiges Hilfsmittel deklariert. Um Zuschüsse von der Krankenkasse zu erhalten, muss jedoch eine dementsprechende Indikation durch einen Arzt vorliegen. Folgende Faktoren sprechen dafür:

1. Die Selbstständigkeit des Versicherten wird durch das Pflegehilfsmittel gefördert.

2. Aufgrund einer Bettlägerigkeit besteht der Bedarf von individuellen Körperlagerungen, die ein Aufstehbett gewährleistet. Der Krankheitszustand des Versicherten verlangt nach einer pflegenden Person.

3. Ein erholsamer sowie therapeutisch nützlicher Schlaf wird durch ein Pflegebett gewährleistet.

Gut zu wissen: In der Regel wird ein Aufstehbett, das im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenversicherung aufgelistet ist, dem Versicherten als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Sämtliche Gebühren für den Service der individuellen Anpassung werden ebenfalls von der Kasse bezahlt.

Was bezahlt die Pflegekasse?

Um ein Aufstehbett bei der Pflegekasse zu beantragen, muss ein Pflegegrad vorliegen. Diese Pflege-Kategorien müssen erfüllt sein:

1. Das Pflegebett ist eine Erleichterung für Pflegende.

2. Das Pflegebett erleichtert dem Versicherten den Alltag und garantiert eine selbstständige Lebensführung.

3. Durch das Aufstehbett werden die Beschwerden des Pflegebedürftigen gelindert.

Wichtig: Die Lieferzeit beträgt mehrere Wochen!

Fazit

Ein Rotobed Free Aufstehbett lindert die Beschwerden bettlägeriger Menschen, fördert ihre Selbstständigkeit und ist eine Erleichterung für das pflegende Umfeld. Es kann durch gelistete Pflege-Artikel ergänzt werden. Die Kosten werden bei nachgewiesener Notwendigkeit und Pflegegrad von den Kranken- und Pflegekassen übernommen.

Häufig gestellte Fragen

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema, die häufig von unseren Nutzern gestellt werden.

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