So funktioniert's: Mobile Notrufsysteme mit GPS-Tracker zur Standortbestimmung

Michaela König-Joseph
13 Minuten
Lesezeit
Zuletzt aktualisiert:
27. Mai 2024

Viele mobile Notrufsysteme können durch eine GPS-Tracker erweitert werden. Diese Zusatzleistung ist besonders dann sinnvoll, wenn die hilfsbedürftige Person aufgrund einer chronischen Krankheit jederzeit verunfallen könnte. Auch für Demenzpatienten, die im Verlauf ihrer Krankheit einen starken Bewegungsdrang entwickeln, plötzlich von Zuhause weglaufen und den Weg nach Hause nicht mehr finden, bergen Ortungssysteme dieser Art ein großes Sicherheitspotenzial.

Im folgenden Artikel erfahren Sie wie Ortungssysteme funktionieren und inwieweit erkrankte Mitmenschen und ihre Angehörigen von der GPS-Technologie profitieren sowie welche Nachteile aufgrund der eingeschränkten Privatsphäre entstehen können. Obendrein erhalten Sie nützliche Informationen zu den diversen Anbietern, über die verschiedenen Produkte und zu den unterschiedlichen Angeboten.

Inhaltsverzeichnis

    GPS-Tracker: Grundlagen & Bedeutung für Senioren

    In einer zunehmend vernetzten Welt gewinnt GPS-Tracking immer mehr an Bedeutung. Denn die nützliche Technologie, die dazu dient, den haargenauen Standort eines Objekts oder einer Person in Echtzeit zu verfolgen, erbringt dem Menschen viele Vorteile. Auch in der Pflege oder der Betreuung hilfsbedürftiger Personen sind GPS-Ortungsgeräte kaum mehr wegzudenken. Aber wie funktioniert GPS-Technologie und in welchem Ausmaß können Live-Ortungssysteme das Leben von beeinträchtigten oder kranken Mitmenschen und ihren Angehörigen verbessern?

    Grundlagen des GPS-Trackings: Wie GPS-Technologie funktioniert

    GPS (Global Positioning System) ist ein Globales Navigations-Satellitensystem, welches zur genauen Standortbestimmung auf der Erde verwendet wird. Hat ein GPS-Empfänger wie unter anderem ein GPS-Tracker Sichtkontakt zu mindestens vier GPS-Satelliten, errechnet er aus den jeweiligen Positionen und der Zeitdifferenz, die es braucht, um deren Signale zu empfangen, den genauen Standort.

    Bedeutung für die Seniorenbetreuung: Vorteile einer kontinuierlichen Standortüberwachung

    Immer mehr Senioren möchten trotz körperlicher Einschränkungen so lange wie möglich selbstständig ihren Alltag bewältigen und in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben. Leider erweist sich dies mit zunehmendem Alter nicht immer so einfach. Hinzu kommt, dass nahe Familienmitglieder nicht immer in der Nähe wohnen oder beruflich stark eingespannt sind, sodass sie für die alleinlebende Mutter oder den Vater nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung stehen. Genau deswegen ist ihr Alltag von dem ständigen Gefühl der Sorge um ihre Liebsten geprägt. Denn was ist, wenn etwas passiert oder die demenskranke Person verlässt, ohne etwas zu sagen das Haus, und niemand bekommt etwas davon mit?

    GPS-Tracker für Senioren bieten den Betroffenen mehr Sicherheit im Alltag. Hiervon profitieren vor allem pflegebedürftige Menschen, die allein leben oder den größten Teil des Tages allein Zuhause sind und aufgrund einer chronischen Krankheit oder ihres fortgeschrittenen Alters verwirrt sind, sowie Demenz-Patienten. Auch für die Angehörigen bieten Ortungssysteme eine beträchtliche Erleichterung. Denn auch wenn sie sich nicht rund um die Uhr um ihre Liebsten kümmern können, wissen sie wo sich ihre hilfsbedürftigen Familienmitglieder befinden und können zur Not einen Rettungsdienst zum Unfallort senden oder selbst zur Hilfe eilen.

    GPS-Tracker für Senioren: Einsatzbereiche und Funktionsweise

    GPS-Tracker können in vielen Bereichen der Pflege eingesetzt werden. Aber ebenfalls Senioren mit Behinderung oder mit chronischen Erkrankungen, die auch außerhalb der eigenen vier Wände abgesichert sein möchten, können mithilfe eines GPS-Trackers sorgenloser durchs Leben gehen. In folgenden Bereichen sind GPS-Tracker sinnvoll:

    • GPS-Tracker für Senioren und die häusliche Pflege: Ein mobiles Hausnotrufsystem, das zusätzlich mit einem GPS-Tracker ausgerüstet ist funktioniert Zuhause und unterwegs. Es eignet sich für aktive Senioren, die ebenfalls außerhalb ihrer eigenen vier Wände abgesichert sein möchten und für demenzerkrankte Mitmenschen. Neben der Ortungsfunktionen verfügen die Geräte, die in Form von Notrufarmbändern, Notrufuhren, handlichen Mobilsendern oder Senioren-Handys angeboten werden, zusätzlich über einen Notfallknopf sowie über eine integrierte Sturzerkennung.
    • GPS-Tracker für Pflegeeinrichtungen: Auch in Pflegeheimen kommen GPS-Tracker vermehrt zum Einsatz. Dort erleichtern die handlichen Geräte, die von den Betroffenen am Körper getragen werden, die Pflege und kommen bei der Betreuung von pflegebedürftig Menschen, die an altersbedingter Verwirrtheit leiden und schnell die Orientierung verlieren sowie Demenzpatienten, zum Einsatz.
    Tipp

    Hinlauftendenz bei Demenzpatienten

    Demenzpatienten entwickeln im Verlauf ihrer Krankheit einen starken Bewegungsdrang. Früher wurde das Krankheitsbild als Weglauftendenz bezeichnet. Mittlerweile fand man aber heraus, dass die Betroffene nicht weglaufen, sondern vielmehr an einen bestimmten Ort laufen möchten, den sie mit Erlebnissen aus ihrer Vergangenheit verbinden. Dies kann ein früheres Zuhause oder eine Gegend sein, die in der Erinnerung der an Demenz erkrankten Person tief verwurzelt ist. Deswegen spricht man heute korrekterweise von einer Hinlauftendenz.

    Demenz-Ortungssysteme verfügen zusätzlich über eine Geofence-Funktion. Im direkten Vergleich zu einem einfachen Senioren-GPS-Tracker, bei dem der Standort des Trägers nicht automatisch an ein mobiles Endgerät übermittelt wird, sondern manuell abgefragt werden muss, reagiert ein Demenz-Ortungssystem mit Geofence automatisch. Aber wie funktionieren GPS-Tracker im Alltag?

    Wie funktioniert ein GPS-Tracker für Senioren?

    GPS-Ortungssysteme funktionieren via Satelliten und erlauben eine mehr oder weniger haargenaue Positionsbestimmung. Aufgrund der erhöhten Sicherheit wird die praktische GPS-Technologie, die mittlerweile jeder in seinem Alltag in Form von Navigationssystemen nutzt, auch für die Ortung von hilfsbedürftigen und an Demenz erkrankten Mitmenschen genutzt. Die Funktionsweise ist relativ simpel und läuft folgendermaßen ab:

    1
    Voraussetzung
    Die Voraussetzung damit eine Person via GPS gefunden werden kann, ist das sie einen GPS-Tracker in Form einer Uhr, eines Kettenanhängers, eines Senders oder eines mobilen Handgeräts am Körper trägt.
    2
    Aktivierung &Ortung
    Abhängig davon, um welche Art von GPS-Tracker es sich bei Ihrem Gerät handelt, werden bei einer Ortung die exakten GPS-Daten über das Mobilfunknetz an einen Onlineserver und anschließend an ein Endgerät wie ein Smartphone oder einen Computer übermittelt. Bei einigen Geräten funktioniert dies, wenn vom Träger per Knopfdruck ein Notruf abgegeben oder mithilfe der Sturzerkennung automatisch ein Alarm ausgelöst wird.
    3
    Hilfe organisieren
    Auf dem Smartphone haben die Angehörigen dann die Möglichkeit den genauen Standort des hilfsbedürftigen Familienmitglieds inklusive Datum und Uhrzeit auf einer virtuellen Landkarte in Echtzeit zu nachzuverfolgen.
    Tipp

    Ortungssysteme

    Bei einem Demenz-Ortungssystem erhalten die gespeicherten Kontakte via Live-Tracking automatisch eine Nachricht, sobald die demente Person den zuvor eingegrenzten Bereich verlässt. Nicht nur für den Demenz-Patienten, der von einem zusätzlichen Schutz profitiert, sondern ebenfalls für die Angehörigen ist diese präventive Zusatzfunktion eine Erleichterung im Alltag und erlaubt kranken Mitmenschen länger in ihren eigenen vier Wänden zu verweilen.

    GPS-Tracker: Vor- und Nachteile der Standortüberwachung

    Angehörige, welche sich um ihre demenzkranken Familienmitglieder kümmern müssen sich vielen Herausforderungen stellen. Eine davon ist der krankheitsbedingte Laufdrang auch unter der Bezeichnung Hin- oder Weglauftendenz bekannt, den Demenz-Patienten im Verlauf der Krankheit entwickeln. Das Problem hierbei ist, dass die Betroffenen einfach das Haus verlassen, die Orientierung verlieren und den Rückweg nicht mehr finden.

    Aufgrund der Tatsache, dass die betroffenen Familienangehörigen nicht rund um die Uhr auf ihre dementen Verwandten aufpassen können und das Einschließen keine Option darstellt, ist ein GPS-Tracker oftmals die perfekte Lösung. Welche Vor- und Nachteile die Nutzung eines GPS-Geräts mit sich bringt verrät Ihnen der folgende Überblick.

    GPS-Tracker Senioren: die Vorteile

    • Mehr Sicherheit: Ein GPS-Gerät fördert aufgrund von mehr Sicherheit die Selbstständigkeit erkrankter Mitmenschen und steigert zusätzlich das Selbstwertgefühl. Dies ist besonders für ältere und demenzkranke Personen vorteilhaft, da ihre Lebensqualität gesteigert wird.
    • Genaue Standortbestimmung: Die Genauigkeit der Ortung bewegt sich im Meterbereich. Somit kann die genaue Position der hilfsbedürftigen Person schnell ausfindig gemacht und umgehend geholfen werden.
    • Große Auswahl an Produkten: Aufgrund der großen Auswahl an Produkten finden Betroffene garantiert das passende Gerät, welches auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
    • Diverse nützliche Zusatzfunktionen: Die meisten Geräte besitzen neben einer Live-Tracking-Funktion noch diverse Zusatzfunktionen wie einen integrierten Sturzsensor sowie einen SOS-Knopf oder die Möglichkeit mit dem Gerät zu telefonieren.
    • Prävention von Betroffenen: Mithilfe Geofencing wird verhindert, dass demenzkranke Menschen in gefährliche Situationen geraten. Denn wird der gesicherte Bereich, auch GEO-Zaun genannt verlassen, wird dank Live-Tracking umgehend ein Alarm ausgelöst und die Angehörigen oder pflegenden Personen werden auf Ihren mobilen Endgeräten benachrichtigt.

    GPS-Tracker Senioren: die Nachteile

    • GPS-Tracker muss am Körper getragen werden: Die Betroffenen müssen den Sender immer bei sich tragen.
    • Laufende Kosten: GPS-Tracker funktionieren über das Mobilfunknetz. Somit fallen Nutzungsgebühren an, welche in der Regel vom Konsumenten getragen werden müssen.
    • Netzverbindung notwendig: Die Ortungsfunktion funktioniert nur mit einem guten Netz. Dies bedeutet: Je schlechter die Verbindung, umso ungenauer die Standortbestimmung des Trägers. Deswegen sollte der GPS-Tracker neben GPS ebenfalls über GSM verfügen, sodass der Nutzer auch gefunden werden kann, wenn die Ortung via GPS nicht möglich ist.
    • Akkuleistung: Im Standby-Modus leert sich der Akku nur sehr langsam und die Akkulaufzeit kann bis circa 90 Tage betragen. Bei aktiver Tracking-Funktion müssen die meisten Geräte jedoch schnell wieder aufgeladen werden.

    Welche Vor- und Nachteile die Nutzung eines GPS-Trackers mit sich bringt konnten wir Ihnen vermitteln. Aber welche Produkte sind auf dem Markt erhältlich und was bieten die einzelnen Anbieter an?

    GPS-Tracker Senioren: Produkte der Anbieter im Vergleich

    In Deutschland gibt es unzählige Anbieter für Notrufsysteme mit GPS, sodass Nutzer von dem breit gefächerten Angebot schon einmal überfordert sein können. Zu den seriösen Anbietern gehören:

    • Trackilive
    • PANION®
    • PAJ
    • Spotter®
    • Keruve®

    Die folgende Übersicht verschafft Ihnen einen Eindruck über die verschiedenen Produkte und gewährt Ihnen einen Einblick in die verschiedenen Funktionen, die Nutzerfreundlichkeit und Zuverlässigkeit der einzelnen Geräte:

    • GPS-Uhren für Senioren: Eine GPS-Uhr sieht aus wie eine digitale Armbanduhr. Abhängig vom Modell verfügen sie neben einem Senioren-GPS-Tracker ebenfalls über wichtige Zusatzfunktionen wie unter anderem einen SOS-Knopf und einen Sturzsensor, welche mobile Notrufsysteme oder Smart-Watches ihr Eigen nennen. Mit einigen können Nutzer sogar einen Anruf tätigen und solche empfangen. Somit können beeinträchtigte und an demenzerkrankte Personen weiterhin mobil bleiben und sind in einer brenzligen Situation nicht auf sich allein gestellt, da ihr Standort jederzeit ermittelt werden kann.
    • GPS-Tracker als Armband oder Halskette: Geräte wie diese sind wasserfest und können ebenfalls unter der Dusche oder in der Badewanne getragen werden. Sie werden vom Betroffenen am Handgelenk oder um den Hals getragen und sind somit immer einsatzbereit, wenn sie gebraucht werden. Neben der Basisfunktion und einem Notrufknopf können nützliche Zusatzfunktionen dazu gebucht werden.
    • GPS-Tracker als Einlegesolen: Ein tragbarer Sender kann von Demenz-Patienten Zuhause vergessen werden. Mit Einlegesohlen, die über einen integrierten GPS-Tracker verfügen, kann dies nicht passieren. Sie werden wie herkömmliche Einlagen in den Schuhen der betroffenen Person präpariert und funktionieren wie ein mobiles Ortungssystem.
    • Demenz-GPS-Tracker: Der handliche GPS-Tracker kann am Schlüssel- oder Hosenbund sowie an der Jacke oder Handtasche befestigt werden. Neben der Basisfunktion können Sie ebenfalls nützliche Zusatzfunktionen dazu buchen.
    • Demenz-GPS-Tracker mit Geofence: Das Gerät besitzt nicht allein die Funktion eines GPS-Trackers und die Live-Ortung des Trägers. Obendrein lässt sich ein Bereich festlegen, in dem sich der Demenzkranke bewegen darf. Dies bedeutet: Verlässt die pflegebedürftige Person den virtuellen Zaun, werden umgehen die gespeicherten Kontaktpersonen benachrichtigt.
    • GPS-Tracker mit SOS-Knopf: Neben der Ortungsfunktion sind die Geräte ebenfalls mit einem Notrufknopf ausgestattet. Wird dieser betätigt, werden die gespeicherten Notrufkontakte benachrichtigt.
    • GPS-Tracker mit Sturzerkennung: Kommt es zu einem Sturz nimmt der integrierte Sender die ruckartige Bewegung mit anschließender Beweglosigkeit wahr und löst automatisch einen Alarm aus. Dank GPS-Tracker kann die verwirrte oder bewusstlose Person dann geortet werden.

    Aber anhand welcher Kriterien lässt sich das passende Gerät, das auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers zugeschnitten ist, finden?

    GPS-Tracker für Senioren kaufen: Darauf sollten Sie achten

    Neben einem ansprechenden Design, einer guten Funktionstüchtigkeit und einer hervorragenden Akkuleistung sollten Sie beim Kauf eines GPS-Trackers ebenfalls auf folgende Faktoren achten:

    • Serviceangebote: Das Gerät sollte neben der Hauptfunktion des Personen-Trackings durch nützliche Zusatzfunktionen erweitert werden können. Somit haben Sie die Möglichkeit das Ortungsgerät an Ihre oder die Bedürfnisse Ihres kranken Familienmitglieds anzupassen und bezahlen immer nur für die Leistungen, die Sie auch wirklich brauchen.
    • Kundensupport: Achten Sie darauf, dass es sich um einen deutschsprachigen Kundensupport handelt. Obendrein sollten die Mitarbeiter kompetent sein und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Denn was nützt es Ihnen, wenn Sie nicht in Ihrer Sprache kommunizieren können und bei offenen Fragen oder Problemen im Regen stehen gelassen werden?
    • Datenschutz: Geolokalisierungsdaten gelten als personenbezogene Daten. Achten Sie darauf, dass der Anbieter die Standortdaten datenschutzkonform nutzt.
    • Bewertungen: Bevor Sie sich für einen GPS-Tracker entscheiden, lohnt es sich ebenfalls einen Blick auf die Kunden-Bewertungen des Gerätes zu werfen. Denn in der Regel konnten sich die Nutzer bereits einen Eindruck verschaffen und werden ihre positiven sowie negativen Erfahrungen auf der Webseite oder anderen Konsumentenportalen kundtun.
    Ein älterer Mann benutzt unterwegs ein mobiles Notrufsystem.
    TIPP
    Ein Notrufgerät mit GPS-Funktion sollte die individuellen Bedürfnisse des Nutzers erfüllen. Damit Sie von sämtlichen Vorteilen profitieren und schlussendlich das passende Gerät finden, empfehlen wir ihnen einen Anbietervergleich.
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    Kosten und Datenschutzaspekte bei GPS-Trackern

    Haben Sie sich für die Anschaffung eines GPS-Trackers für Senioren entschieden steht bei vielen die Frage nach den Kosten im Raum. Hierbei sollten Sie bedenken, dass nicht nur die Anschaffungskosten eines Geräts ins Gewicht fallen. Auch die laufenden Kosten, die monatlich bezahlt werden müssen und abhängig vom Anbieter und den genutzten Serviceleistungen recht unterschiedlich ausfallen können, sollten in Ihre Entscheidung einfließen. Folgende Unkosten kommen auf Sie zu:

    Anschaffungskosten

    Für Senioren, die geistig fit sind, aber aufgrund ihres Alters in einem Notfall abgesichert sein möchten, eignen sich herkömmliche mobile Notrufgeräte, die mit einer SOS-Taste zur manuellen Auslösung eines Notrufs, einer automatischen Sturzerkennung und einem Peilsender für die Ortung ausgerüstet sind.

    Bei einem Demenz-Ortungsgerät sollte Live-Tracking möglich sein. Denn in fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung ist es den Betroffenen nicht mehr möglich selbstständig per Knopfdruck einen Notruf abzusetzen. Daher sind GPS-Tracker ohne SOS-Taste oftmals die bessere Lösung. Auch die Möglichkeit einen virtuellen Zaun (Geofencing) erstellen zu können, sollte bei Demenz-Ortungsgeräten gegeben sein.

    Der Preise für die Geräte ohne Vertragsbindung variieren und gestalten sich abhängig vom Anbieter, Modell sowie den Funktionen recht unterschiedlich. Für ein herkömmliches Gerät oder eine einfache GPS-Uhr ohne Telefonfunktion müssen Sie in etwa zwischen 50 und 160 Euro einplanen. Smartwatches, die über verschiedenen Zusatzfunktionen verfügen sind erheblich teurer und können Kosten von mehreren hundert Euro verursachen.

    Monatliche Kosten

    GPS-Tracker funktionieren über das Mobilfunknetz und benötigen eine SIM-Karte. Hierbei haben Sie die Wahl zwischen einem Abo oder einer Prepaid-Karte. Beim erstgenannten Service gestalten sich die Gebühren abhängig vom gewählten Netzanbieter und den Serviceleistungen recht unterschiedlich.

    Zwar ist ein Mobilfunk-Vertrag mit höheren Kosten verbunden. Im direkten Vergleich mit einer Prepaidkarte, müssen Sie sich aber keine Gedanken darüber machen, ob sich noch ausreichend Guthaben auf der Karte befindet, damit Sie in einem Notfall die hilfsbedürftige Person auch orten und die Hilfe leisten können.

    Tipp

    Finanzielle Unterstützung bei Demenz

    Menschen, die aufgrund einer Krankheit wie unter anderem Demenz aufgrund krankheitsbedingter Begleiterscheinungen wie eine zunehmende Orientierungslosigkeit oder einer Weglauftendenz in ihrem Grundbedürfnis nach Mobilität eingeschränkt sind, werden bei der Finanzierung eines GPS-Trackers von der Krankenkasse unterstützt. Die Voraussetzung hierfür ist eine Verordnung des Arztes.

    Aber wie sieht es eigentlich mit dem Datenschutz aus? Ist es rechtlich gesehen eigentlich erlaubt Personen zu orten?

    Datenschutz und Sicherheit

    In Deutschland ist es rechtswidrig Personen, ohne ihre Zustimmung zu orten. Mit zwei Ausnahmen:

    1. Die Person ist geistig nicht mehr dazu in der Lage, wichtige Entscheidungen bezüglich des eigenen Lebens zu treffen und wurde deswegen rechtskräftig als unmündig erklärt. In dieser Situation besitzt der direkte Vormund die Freiheit sich gegen oder für den Einsatz eines GPS-Trackers zu entscheiden.
    2. Es gibt eine Einverständniserklärung in Form einer Vorsorgevollmacht, die der Demenzkranke im frühen Stadium der Erkrankung unterschrieben hat.

    Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen sollten daher bereits im frühen Stadium der Krankheit mit ihren Liebsten über eine spätere Umsetzung dieser Maßnahme reden. Hierbei ist oftmals viel Fingerspitzengefühl gefragt. In der Regel hilft es aber bereits Ihr erkranktes Familienmitglied über die Vorteile eines Ortungssystems aufzuklären.

    Nutzen Sie hierfür leicht verständliche Worte und vermitteln Sie Ihren Liebsten welche Art von Sicherheit ein GPS-Tracker mit sich bringt. Erklären Sie dem Demenzpatienten ebenfalls, dass die Ortungshilfe keine Kontrollfunktion einnehmen soll, sondern gewährleistet, dass trotz zunehmender Orientierungslosigkeit ein Stückchen Selbstständigkeit erhalten bleibt, sodass das Tätigen von Einkäufen sowie ein Spaziergang in der Natur weiterhin möglich ist.

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    Fazit

    GPS-Tracker garantieren Senioren, die an altersbedingten Einschränkungen oder Orientierungslosigkeit sowie an Demenz leiden mehr Schutz im Alltag. Obendrein ermöglichen Ortungssyteme hilfsbedürftigen Menschen einen längeren Verbleib in ihrem Zuhause, sodass sie ihr Leben so lange wie möglich selbstständig gestalten können. Denn sollten brenzlige Situationen eintreten in denen Senioren oder an Demenz erkrankte Mitmenschen Hilfe benötigen ist diese dank GPS-Tracking umgehend vor Ort.

    Häufig gestellte Fragen

    Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema, die häufig von unseren Nutzern gestellt werden.

    Wie funktioniert ein GPS-Tracker für Senioren?

    Ein GPS-Tracker besitzt eine integrierte SIM-Karte und funktioniert so, dass er die genauen satellitengestützten GPS-Daten inklusive Uhrzeit und Datum via Mobilfunknetzt an einen Online-Server überträgt. Dieser leitet die Standortdaten an ein Endgerät wie einen Computer oder ein Smartphone weiter.

    Angehörige oder pflegende Personen bekommen dann die Möglichkeit die genaue Position des GPS-Trägers auf einer digitalen Landkarte nachzuverfolgen und die hilfsbedürftige Person zu orten.

    Wie lassen sich Demenzkranke Menschen mit einer Hinlauftendenz überwachen?

    Demenzkranke Mitmenschen entwickeln im Laufe der Krankheit einen Laufdrang, der auch als Hinlauftendenz bezeichnet wird. In Situationen wie diesen verlassen sie das Haus, um Orte, die in ihrer Erinnerung fest verwurzelt sind, aufsuchen möchten. Aufgrund ihrer starken Orientierungslosigkeit finden sie dann meistens nicht mehr zurück nach Hause und irren hilflos umher.

    Mithilfe von Live-Tracking können betroffene Angehörige ihre demenzkranken Familienangehörigen in Echtzeit überwachen. Die Erstellung eines Geo-Zauns generiert zusätzlichen Schutz. Denn verlässt der Träger des GPS-Trackers den zuvor definierten Bereich wird ein Alarm ausgelöst und die Notfallkontakte werden darüber via Push-Nachricht darüber informiert.

    Darf man Menschen ohne ihre Erlaubnis mithilfe eines GPS-Trackers überwachen?

    In Deutschland darf niemand Personen ohne ihr Einverständnis orten. Deswegen ist es sinnvoll mit demenzkranken Angehörigen bereits im Anfangsstadium der Krankheit über diese Option zu sprechen.

    Erklären Sie dem Demenz-Patienten, dass der Einsatz eines GPS-Trackers zu einem späteren Zeitpunkt mehr Schutz generiert und trotz fortschreitender Krankheit selbstständige Unternehmungen wie Spaziergänge, in der Natur, kleine Ausflüge oder das Tätigen von Einkäufen ermöglicht.

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