Wie Sie bereits erfahren konnten, kann ein Notrufsystem mit integrierter Sturzerkennung alleinlebenden Senioren die Angst davor nehmen, bei einem schweren Sturz mit resultierender Bewusstlosigkeit keine Hilfe rufen zu können. Auch Angehörige müssen sich weniger Sorgen um ihre betagte Mutter, den Vater oder die Großeltern machen. Aber von welchen Vorteilen können Menschen im Alter mithilfe der smarten Technologie noch profitieren?
Die Bedeutung von Sturzerkennungssystemen für die Sicherheit der Senioren
Statistisch gesehen erhöht sich im Alter die Gefahr zu Stürzen um ein Vielfaches. Hinzu kommt, dass ein Unfall oftmals nicht mehr so glimpflich abläuft wie in jungen Jahren. Bleibt ein Sturz dann über eine lange Zeit unentdeckt und die verunfallte Person wird ihrem Schicksal überlassen, kann dies für den Betroffenen böse enden. Mithilfe von Sturzerkennungssystemen wird das Risiko gebannt. Wie Senioren vom technischen Fortschritt insgesamt profitieren können, zeigt Ihnen der folgende Überblick.
Verbesserung der Reaktionszeit: Vorteile schneller medizinischer Intervention
Neben Prellungen und Frakturen kann ein Sturz auch anderweitige gesundheitliche Konsequenzen mit sich ziehen und zu Einschränkungen oder Verlust der Mobilität, zur frühzeitigen Pflegebedürftigkeit oder sogar zum Tode führen. Genau deswegen sollte im Falle eines Notfalls die Zeitspanne, bis Hilfe vor Ort eintrifft, so kurz wie möglich gehalten werden. Von folgenden Vorteilen können ältere und beeinträchtigte Mitmenschen durch eine kurze Reaktionszeit profitieren:
- Dank Notrufsystemen mit integrierter Sturzerkennung kann in einer Notsituation schnell geholfen werden.
- Auch wenn die hilfsbedürftige Person den Notfallknopf nicht drücken kann, wird mithilfe der Sturzerkennung ein Notruf ausgelöst, eine Verbindung zur Notrufzentrale oder den Notrufkontakten hergestellt und Hilfe organisiert.
- Körperliche oder geistige Folgeschäden, die aufgrund verzögerter Rettungsmaßnahmen eintreten können, werden durch eine schnelle Reaktionszeit verhindert.
Aber nicht nur der gesundheitliche Aspekt ist ein wichtiger Vorteil von Notrufsystemen mit Sturzerkennung.
Unabhängigkeit und Lebensqualität: Beitrag der Technologie zu einem sicheren Alltag
Körperliche Einschränkungen oder chronische Krankheiten können bei Senioren die Angst fördern, jederzeit zu verunfallen, was die Selbstständigkeit älterer Mitmenschen einschränkt und sich negativ auf ihre Lebensqualität und Gesundheit auswirkt. Notrufsysteme mit integrierter Sturzerkennung generieren Betroffenen ein erhöhtes Gefühl an Sicherheit in ihrem Zuhause und bietet ihnen die Möglichkeit, ihren Alltag außerhalb ihres geschützten Umfelds selbstständig zu gestalten und aktiv am Leben teilzunehmen. Denn allein der Gedanke daran, dass bei einem Sturz sofort geholfen wird und sie nicht hilflos sich selbst überlassen sind, wirkt sich positiv auf das Selbstwertgefühl aus.
Aber ebenfalls für Angehörige ist ein Notrufsystem mit Sturzerkennung eine enorme Erleichterung. Denn die Sorge um ihre alleinlebenden Familienangehörigen wird minimiert, da sie sich sicher sein können, dass ihren Liebsten in Notfällen immer geholfen wird, auch wenn sie aufgrund der Schwere des Unfalls nicht aktiv um Hilfe rufen können.
Personalisierung von Notrufsystemen: Anpassung an individuelle Bedürfnisse und Wohnsituationen
Ein wichtiger Aspekt bei Notrufsystemen ist die Anpassungsfähigkeit an die individuellen Bedürfnisse des Nutzers. Denn für viele Senioren ist ein Notrufgerät, das Zuhause funktioniert und in einem Notfall schnell und verlässlich Hilfe organisiert oftmals nicht ausreichend. Aufgrund des stetigen Fortschritts und mithilfe neuester Technologien bieten Notrufsysteme mit Sturzerkennung neben einem Notrufknopf noch diverse Zusatzfunktionen an.
Auch KI-basierte Systeme sowie spezielle Böden oder Anti-Rutschmatten, die mit Sturzsensoren ausgestattet sind, sorgen für zusätzlichen Schutz, agieren ergänzend und können individuell an die Bedürfnisse älterer Mitmenschen angepasst werden. Hierzu gehören:
- Mobiler Notruf mit Freisprechfunktion und Sturzerkennungssystem: Dank integrierter SIM-Karte funktionieren mobile Notrufgeräte auch außerhalb der eigenen vier Wände. Mithilfe der Telefonfunktion kann der Nutzer, wenn es ihm aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes möglich ist, mit der Notrufzentrale oder seinen gespeicherten Notfallkontakten ebenfalls kommunizieren.
- Sturzerkennungssysteme mit GPS-Ortungsfunktion für schnelle Lokalisierung: Dank GPS-Funktion werden bei einem automatisch ausgelösten Alarm gleichzeitig die Daten des Unfallortes an die Notrufzentrale oder die gespeicherten Kontakte weitergeleitet. Dank der genauen Ortungsergebnisse wird die Reaktionszeit verzögert und die notwendige Hilfe kann schnell am Aufenthaltsort des Betroffenen eintreffen. Mehr zum Thema GPS-Ortung erfahren Sie in unserem Ratgeber "Mobiler Hausnotruf mit GPS".
- Abrufung von Gesundheitsdaten: Neben dem Vorteil der Sturzerkennung, die bei einem Sturz einen Alarm auslöst, können Nutzer bei vielen Smartwatches oder Notfalluhren ebenfalls ihre Gesundheitsdaten abrufen. Somit bekommen Angehörige, welche die gesundheitsrelevanten Körperfunktionen wie unter anderem die Höhe der Herzfrequenz und den Sauerstoffgehalt des Blutes über eine App überwachen können, die Möglichkeit, den allgemeinen Gesundheitszustand ihrer betagten Familienmitglieder im Auge zu behalten.
Guter Tipp: Auch die tägliche Aktivität des Trägers wird anhand seiner Schritte registriert. Sollte über einen langen Zeitraum keine Bewegung vonseiten des Betroffenen stattfinden, können sich Angehörige nach dem Befinden ihrer Liebsten erkundigen und fragen, ob alles in Ordnung ist.
- KI-basierte Sturzerkennung: Auf künstliche Intelligenz basierende Sturzerkennungssysteme werden in Form von Bewegungsmeldern an den Wänden oder der Decke installiert. Das System reagiert gleich wie eine mobile Sturzerkennung auf schnelle Bewegungsabläufe mit folgender Reglosigkeit. Kommt es zu einem Sturz, wird dies von der sensiblen Sensorik umgehend registriert und ein Alarm ausgelöst. Abhängig von den Einstellungen werden anschließend entweder der Notrufdienst oder die gespeicherten Notfallkontakte informiert.
- Sturzerkennungssysteme im Fußboden: Die speziellen Böden sind mit Sensoren ausgestattet, die auf punktuelle Belastungen reagieren. Kommt es zu einem Sturz, wird automatisch ein Alarm ausgelöst. Alles Weitere läuft gleich ab wie bei einem tragbaren Gerät.
- Anti-Rutsch-Matten mit Sturzsensoren: Die Matten sind mit Sensoren ausgestattet und funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie das zuvor erwähnte System. Jedoch können sie aufgrund ihrer Größe nur kleine Bereiche abdecken und eignen sich daher perfekt für das Badezimmer.
Aber was nützt jeder Fortschritt, wenn die Systeme nicht seniorengerecht konzipiert sind und von den Betroffenen nur schwer oder überhaupt nicht bedient werden können?
Notrufgeräte mit Sturzerkennung: Darum sollte die Benutzerfreundlichkeit im Fokus stehen
Notrufsysteme müssen benutzerfreundlich sein und auf die Anforderungen und Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sein. Denn können die Geräte aufgrund des Designs oder der komplizierten Handhabung von den Betroffenen nicht bedient werden, bleibt die gewünschte Sicherheit aus und das Gerät wird von den Betroffenen entweder nicht genutzt oder verliert aufgrund der falschen Handhabung seinen Zweck. Darauf sollten Sie bei der Anschaffung eines Notfallsystems mit Sturzerkennung für Senioren achten:
- Einfache Bedienung: Das Display des Notrufgeräts muss übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen sein.
- Auffälliger SOS-Knopf: Damit es auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen wie einer eingeschränkten Sehfähigkeit möglich ist, in einer Notsituation per Knopfdruck einen Alarm auszulösen, muss die SOS-Taste gut sichtbar sein.
- Wasserdichtigkeit: Das Notrufgerät mit Sturzerkennung muss wasserdicht und ebenfalls in der Dusche und in der Badewanne getragen werden können. Denn dort passieren in den eigenen vier Wänden aufgrund von rutschigen Oberflächen die meisten Unfälle.
- Guter mobiler Empfang und optimale Qualität der Sprechverbindung: Damit in Notsituationen eine Verbindung zur Notrufzentrale oder den gespeicherten Kontakten hergestellt werden kann, muss ein zuverlässiger Mobilempfang gewährleistet sein. Für eine perfekte Kommunikation zwischen den Helfern und den Betroffenen sollte ebenfalls die Sprachverbindung an die Hörleistung älterer Mitmenschen angepasst und individuell einstellbar sein, sodass auch Menschen mit beeinträchtigtem Hörvermögen diese Funktion nutzen können.
- Die Angehörigen-App: Das Notrufsystem mit Sturzerkennung sollte mit einer dazugehörigen App gekoppelt werden können. So haben die Angehörigen jederzeit die Möglichkeit, die Gesundheitsdaten und das Aktivitätsprotokoll ihrer Liebsten einzusehen und werden in einem Notfall auf dieser benachrichtigt. Besitzt das Gerät zusätzlich einen GPS-Tracker, kann beim Absetzen eines Notrufs ebenfalls der aktuelle Standort des Trägers geortet werden.
- Lange Batterie- und Akkulaufzeit & Warnsignal bei niedrigem Batteriestand: Damit der Akku nicht stetig aufgeladen werden muss und das Gerät in einem Notfall funktioniert, sollte es über eine hervorragende Akkulaufzeit verfügen. Auch ein Warnsignal, das einen niedrigen Akku- oder Batteriestand akustisch oder auf einer Angehörigen-App anzeigt, ist von großem Vorteil.
- Angenehmer Tragekomfort und modernes Design: Die Notrufgeräte sollten für den Nutzer angenehm zu tragen sein. Ebenfalls sollte das Design diskret sein und nicht sofort signalisieren, dass es sich um ein Hilfsmittel handelt.
Das Angebot von Notrufsystemen mit Sturzerkennung ist breit gefächert. So haben Nutzer die Wahl zwischen einem fest installierten Hausnotruf mit integriertem Sturzsensor für die eigenen vier Wände oder einem mobilen Gerät mit SIM-Karte für Zuhause und unterwegs. Aber welches System ist das Richtige?
Vergleich von Systemen mit Sturzerkennung
Die Anforderungen, welche Nutzer an ein Notrufsystem stellen, sind so unterschiedlich wie die einzelnen Notrufgeräte. Denn für einige Senioren ist ein Hausnotruf mit Sturzerkennung, der mehr Schutz im eigenen Zuhause garantiert, vollkommen ausreichend, während andere aufgrund ihres aktiven Lebensstils auch außerhalb ihres gesicherten Umfelds in einem Notfall abgesichert sein möchten.
Glücklicherweise haben ältere Mitmenschen oder Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen heutzutage die Wahl und können anhand ihrer Bedürfnisse eine passende Entscheidung treffen. Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie sich für ein fest installiertes System oder doch lieber für ein mobiles Gerät entscheiden sollen, dann könnten Ihnen die folgenden Informationen Klarheit verschaffen.
Tragbare vs. fest installierte Notrufsysteme mit Sturzerkennung: Vor- und Nachteile
Legen Sie Wert auf mehr Sicherheit in Ihrem Zuhause oder möchten Sie auch außerhalb Ihres Hauses oder der Wohnung in einem Notfall abgesichert sein? Beide Lösungen sind möglich und bieten den Betroffenen Schutz. Jedoch besitzen beide Notrufsysteme neben vielen Vorteilen auch einige Nachteile, die Sie als Nutzer vor der Anschaffung abwägen sollten. Der folgende Überblick der verschiedenen Anbieter und ihrer Angebote in Form von fest installierten Systemen und tragbaren Geräten verschafft Ihnen einen kleinen Einblick und soll Ihnen die Wahl erleichtern.